Die Europäischen Tage des Denkmals vom 10. und 11. September 2022 beleuchten historisch bedeutende Stätten der Kunst, der Erholung und des Sports, in denen wir unsere Freizeit verbringen. Das diesjährige Motto lautet «Freizeit- Temps libre – Tempo libero –Temps liber».
Programm 2022
An heissen Tagen reiht sich im Freibad Letzigraben in Zürich Tuch an Tuch. Das Bad ist beliebt und für viele ein Ort der Begegnung und Erholung. Gleichzeitig ist es mehr: Das Volksbad im Letzigraben ist eine historische Kulturstätte. Es ist der wichtigste noch erhaltene Bau des Architekten Max Frisch. Die luftig-leichten Gebäude und filigranen Holzkonstruktionen fügen sich elegant ins Gelände ein und präsentieren sich als harmonische Oase. Zahlreiche Freizeitstätten in der Schweiz, die wir tagaus tagein nutzen, sind historisch bedeutend: das Freibad in Vulpera oder die «Bains de la Motta» in Freiburg aber auch das Stadion Frontenex in Genf oder die Sportanlage in Wengen. Die Denkmaltage 2022 zeigen eine Auswahl.
Auf Streifzügen durch die Freizeitoasen
Im September finden in der ganzen Schweiz Führungen, Spaziergänge, Ateliers oder Gespräche anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals statt. Bewohnerinnen, Enthusiasten, Fachpersonen und Neugierige sind zu Streifzügen durch die Zeiten eingeladen: Hin zu Orten der Kunst, der Erholung und des Sports. Von römischen und vorindustriellen Freizeitstätten wie Bädern und Theatern, zum Kurhotel der Belle Epoque, zur ersten Sporthalle, zum Clublokal oder Museum des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zu Fuss auf Pilgerwegen, in der Seilbahn oder mit dem Dampfschiff. Viele Sport- und Kunststätten sind als Teil unseres Kulturerbes nicht nur Kulisse, sondern wir nutzen sie nach wie vor in unserer alltäglichen Freizeit.
Fragen, die bewegen
Die Denkmaltage greifen auch Fragen auf, die heute die Gemüter bewegen: Was passiert mit dem leeren Kinosaal, wozu dient die alte Seilbahnstation und wie soll das baufällige Hallenbad saniert werden? Kann das ehemalige Bahnhofsgebäude zu einem Fitnessraum oder die ausgediente Turnhalle zu einem Konzertsaal umgebaut werden? Manchmal zeigt sich der historische und gesellschaftliche Wert einer Stätte erst dann, wenn sie schliesst. Während der Covid-19 Pandemie verzichteten wir zeitweise auf diese Erholungsräume. Studien zum Kulturverhalten der Menschen während der Pandemie zeigen, dass die Menschen das kulturelle Erbe vermehrt schätzen lernten. Das Freizeitverhalten der Menschen wandelt sich. So auch die Anforderungen an die Orte, an denen wir Sport treiben und Kunst erleben.
Den Überblick über die schützenswerten Bäder, Museen aber auch Bahnhöfe und Seilbahnen in der Schweiz bieten die Inventarlisten. Oft sind es Ehrenamtliche der Mitgliederverbände der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe, die im Hintergrund in minutiöser Arbeit diese Informationen zusammentragen. Das Bundesamt für Kultur überarbeitet die Inventare in Abständen von rund zehn Jahren. Letzes Jahr wurde das überarbeitete «Verzeichnis der Denkmäler, Ensembles und archäologischen Stätten von nationaler Bedeutung» veröffentlicht.
Persönliche Highlights rechtzeitig zusammenstellen
Die Veranstaltungen führen Gross und Klein an Orte, die die Zeiten überdauert haben und wo schon die Römer gebadet, getanzt und gelacht haben. Die Veranstaltungen sind beliebt. Wer sich seinen Platz sichern will, sollte sich mancherorts bereits im Sommer anmelden. Ausführliche und aktuelle Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Anmeldebedingungen finden sich unter www.hereinspaziert.ch, Facebook und Newsletter. Ebenso kann das kostenlose Programmheft bei der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE bestellt werden. Es wird Anfang August verschickt.
Für Fragen, Informationen und Kontakte zu Ihrer Region:
Maria Christoffel, Kampagnenleitung Europäische Tage des Denkmals, maria.christoffel@nike-kulturerbe.ch, 078 662 45 36 (erreichbar von Montag bis Donnerstag 9 bis 11.30 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr)