Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Befestigung von Städten und Burgen mit den bewährten Mauern und Türmen in ein System transformiert, das im Gegensatz zur Zivilbaukunst nicht auf antiken Vorbildern basiert: das Bastionärsystem.
Festungen dieser Periode waren grosse und kostbare Bauwerke, deren Planung und Ausführung höchste Anforderungen an die involvierten Entscheidungsträger, leitenden Architekten und Ingenieure stellten. Neben militärischem Fachwissen waren ein hohes Mass an technischer und administrativer Kompetenz sowie architektonische Erfahrung in der Bewältigung des Planungsprozesses, der Baustellenorganisation und der Kostenkontrolle erforderlich.
Diese komplexen Anforderungen wurden in einer umfangreichen theoretischen Literatur reflektiert. Der vorliegende Band bietet eine detaillierte Analyse der im deutschsprachigen Raum veröffentlichten Traktate. Die Untersuchung erschliesst die engen Wechselwirkungen zwischen Theorie und Praxis und ein Stückweit das historisch bedingte Selbstverständnis heutiger Ingenieure und Architekten.